Es war das Kriegsjahr 1944, als ich als verwundeter Soldat im Lazarett in W. weilte. Ich durfte im Monat Mai auf ambulante Behandlung nach Hause. Meine Mutter sagte mir damals ungefähr in der Mitte des Monats, H. H. Pfarrer Hieber habe ihr gesagt, meinem Bruder G., der zu dieser Zeit in Russland weilte, sei etwas zugestoßen. Er könne noch nicht sagen, was es sei, werde es aber in ein paar Tagen genau wissen. Ich antwortete damals meiner Mutter, der Herr Pfarrer könne das doch nicht wissen, und sie sollte sich doch beruhigen. Doch Herr Pfarrer Hieber sollte Recht behalten. Etwa acht Tage später kam von der Feldeinheit meines Bruders ein Schreiben, in dem stand, dass er auf der Krim, Sewastopol, vermisst wäre. Alle Nachforschungen seien ergebnislos verlaufen. Nun hatten wir es schwarz auf weiß, dass unser Herr Pfarrer Hieber diese traurige Angelegenheit richtig gesehen hatte.
– T.S. –